Paul-Ehrlich-Institut

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Be­las­tung von Hüh­nerei­ern mit Fi­pro­nil – In­for­ma­tio­nen zu In­flu­enza-Impf­stof­fen

Allgemeine Informationen zur Belastung von Hühnereiern mit Fipronil

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat einige Fragen und Antworten zu der Thematik der Fipronil-Belastung in Lebensmitteln tierischen Ursprungs auf seinen Internetseiten veröffentlicht.

Eine dieser Fragen lautet, wie viele Eier verzehrt werden können, ohne dass der gesundheitliche Richtwert (Akute Referenzdosis, ARfD) überschritten wird. Solange die abgeschätzte maximale Aufnahmemenge unterhalb der ARfD bleibt, ist eine gesundheitliche Gefährdung unwahrscheinlich.

Der höchste bisher gemessene Wert von 1,2mg/kg Ei wurde bisher nur in Belgien gemessen, nicht in Deutschland. Umgerechnet auf ein Ei von 70 g liegt der Wert bei ca. 0,017 mg/Ei. Selbst bei dieser Belastung könnte auch ein Kleinkind (ca. 10kg Körpergewicht) pro Tag ein Ei essen, ohne dass dieser gesundheitliche Richtwert überschritten wird. Ein Erwachsener könnte sogar sieben Eier am Tag essen. Zudem bedeutet die Überschreitung des Richtwerts nicht zwangsläufig eine konkrete Gesundheitsgefährdung.

Kann es bei einer Verabreichung von Impfstoffen, die unter Verwendung von Hühnereiern hergestellt wurden, zu einer Gefährdung durch Fipronil kommen?

Eier, die für die Anzucht von Influenza-Viren zur Produktion von Grippeimpfstoffen genutzt werden, stammen nicht aus den üblichen Hühnerbetrieben, in denen Eier für den Verzehr produziert werden. Es gibt spezielle Zuchtbetriebe, für die besondere Qualitätsanforderungen gelten und die entsprechend überwacht werden.

Nach der Anzucht der Viren werden diese aus den Hühnereiern isoliert und in mehreren Schritten aufgereinigt. Dieser aufwändige Reinigungsprozess ist so effektiv, dass höchstens noch Spuren von Hühnereiweiß im Impfstoff enthalten sind und auch andere mögliche Verunreinigungen dabei entfernt werden.

Das Europäische Arzneibuch schreibt vor, dass im fertigen Impfstoff noch maximal 1µg (1/1000 mg) Hühnereiweiß pro Impfdosis nachzuweisen sein darf.

Es kommt hinzu, dass Fipronil lipophil (fettliebend) ist und sich daher eher im Eidotter anreichert, als im Eiklar oder in Assoziation mit Hühnereiweiß.

Diese Reste von Hühnereiweiß sind selbst für Hühnereiweißallergiker kaum problematisch, außer wenn diese Allergie besonders stark ausgeprägt ist. Dazu gibt es auch eine Information des Robert Koch-Instituts ("Was ist bei der Influenzaimpfung von Personen mit Hühnerweiß-Allergie zu beachten?").

Vor dem Hintergrund, dass

  • selbst ein Kleinkind ein ganzes Ei pro Tag essen könnte, ohne dass der oben angegebene gesundheitliche Richtwert überschritten wird,
  • Eier für die Impfstoffproduktion in speziellen, besonders kontrollierten Betrieben produziert werden,
  • die Impfstoffe aufwändig gereinigt werden
  • und dass in einer Impfstoffdosis maximal 1µg Hühnereiweiß/Dosis enthalten sein darf

ist nicht davon auszugehen, dass es nach der Verabreichung von Impfstoffen, die unter Verwendung von Hühnereiern hergestellt wurden, zu einer Gefährdung durch Fipronil kommt.

Aktualisiert: 10.08.2017