Seit den Anfängen des Einsatzes biologischer Arzneimittel in Therapie und Prophylaxe vor mehr als einhundert Jahren spielt das Paul-Ehrlich-Institut, zunächst mit anderem Namen unter der Leitung des Nobelpreisträgers Paul Ehrlich selbst, eine wesentliche Rolle bei der Kontrolle der Sicherheit und Wirksamkeit biologischer Arzneimittel. Dabei wurde ein Schatz an Erfahrungen über die Erfolge, aber auch über die Risiken bei ihrer Anwendung angehäuft, wie er weltweit nur selten zu finden ist. Darauf aufbauend halten wir, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Paul-Ehrlich-Instituts, es für unsere wichtigste Aufgabe, der Gesundheit von Mensch und Tier mit unserem Wissen und Können auf dem Gebiet biologischer Arzneimittel zu dienen. Zulassung und Chargenprüfung sind wesentliche, aber nicht die einzigen Tätigkeitsfelder, die uns durch rechtliche Regelungen anvertraut sind. Forschend und beratend engagieren wir uns für die Entwicklung innovativer Arzneimittel.
Da Gefahren für die Gesundheit nicht an Grenzen Halt machen, ist eine der Gesundheit gewidmete Aufgabe häufig weltumspannend. Ihre Ausführung wird durch das Zusammenwachsen Europas und die Globalisierung vieler Beziehungen erleichtert. Wir bringen daher unser Wissen und Können nicht nur auf nationaler, sondern auch auf europäischer und globaler Ebene ein. Mit dem Ziel, zur Erhöhung der Arzneimittelsicherheit beizutragen, wirken wir in kollegialer Zusammenarbeit aktiv an der Entwicklung internationaler Regelwerke mit.
Eine wesentliche Voraussetzung für Qualität und Akzeptanz unserer Entscheidungen und Empfehlungen ist eine hervorragende, wissenschaftlich fundierte Kompetenz auf allen unseren Tätigkeitsfeldern. Wir erreichen sie durch experimentelle Forschung auf international konkurrenzfähigem Niveau. Die Forschungsthemen umfassen einen weiten Bereich von anwendungsbezogenen Fragestellungen bis hin zur Bearbeitung biologisch-medizinischer Grundlagenphänomene. Dabei hat die Entwicklung von Alternativmethoden zum Tierversuch einen hohen Stellenwert.
Nur bei kontinuierlich hoher Qualität unserer Arbeit kann der Einsatz für die Sicherheit und Wirksamkeit biologischer Arzneimittel erfolgreich sein. Dabei sind auch die legitimen Interessen der pharmazeutischen Unternehmer und die immer knapper werdenden Ressourcen zu berücksichtigen. Der Anspruch an die Qualität unserer Arbeit ist daher gepaart mit Zielstrebigkeit und Wirtschaftlichkeit.
Die europäischen Regelungen des Arzneimittelverkehrs haben pharmazeutischen Unternehmern neue Möglichkeiten eröffnet. Während sie sich früher an die in ihrem Land zuständige Behörde wenden mussten, haben sie jetzt in vielen Bereichen die Möglichkeit, eine Institution in einem beliebigen Mitgliedstaat für ein europaweit wirksames Genehmigungsverfahren auszuwählen. Auf diese Weise entsteht ein Wettbewerb zwischen den Behörden der Mitgliedstaaten der Europäischen Union, dem sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Paul-Ehrlich-Instituts erfolgreich stellen. In den kommenden Jahren möchten wir noch häufiger von den pharmazeutischen Unternehmern als Partner ausgewählt werden.
Die Herausforderung, die wir angenommen haben, ist komplex und vom Einzelnen schwerlich erfolgreich zu bestehen. Nur gemeinsam abgestimmtes Handeln unter Einschluss speziellen Wissens führt zum Ziel. Dabei sollen die Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unter anderem durch Weiterbildung, gestärkt und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, gefördert werden. Allen sollen die gleichen Chancen offen stehen, ihr Potenzial zu entfalten. Zweck und Ziel unserer Arbeit, aber auch die Art und Weise ihrer Durchführung motivieren uns zu besonderem Einsatz.
Bei der Verwirklichung unserer Aufgaben und Zielsetzungen wahren wir gegenüber Impflingen, Patienten und Anwendern sowie Unternehmern ein Höchstmaß an Redlichkeit, Unparteilichkeit und, soweit geboten, Verschwiegenheit. Im Interesse einer verbesserten Information der Öffentlichkeit, der Angehörigen der Heilberufe und der pharmazeutischen Industrie erhöhen wir die Transparenz unseres Handelns.