Die regulatorische Begleitung der Entwicklung und Anwendung von Tierimpfstoffen gewährleistet deren Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit. Tierimpfstoffe tragen im Rahmen des One-Health-Konzepts zum Schutz des Menschen vor Infektionserregern bei, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden können. Sie sind aber auch ein wichtiger Beitrag zur Gesundheit in Tierbeständen und bei Haustieren. Beim diesjährigen Erfahrungsaustausch mit dem Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) im Paul-Ehrlich-Institut im Dezember 2019 stand unter anderem die Implementierung der neuen Tierarzneimittel-Verordnung im Fokus der fachlichen Diskussion. Es wurde bezweifelt, dass die für die weitere Digitalisierung und Umsetzung notwendige Produktdatenbank der Europäischen Union rechtzeitig und funktionell nutzbar bereitgestellt wird.
Infektionserreger, die Tiere betreffen, können auch auf den Menschen übertragen werden. Paradebeispiel hierfür ist die (terrestrische) Tollwut. Dank konsequenter Impfung von Haus- und Wildtieren konnte sie in Deutschland ausgerottet werden. Somit geht hierzulande keine Gefahr mehr für den Menschen von dieser gefährlichen Erkrankung aus.
Die Impfung von Nutztieren in der Versorgungskette ist ein zunehmend wichtiger Baustein der Lebensmittelsicherheit in Zeiten, in denen der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung kritisch hinterfragt wird. Die Experten diskutierten, inwiefern eine Initiative zur verpflichtenden staatlichen experimentellen Zweitprüfung von Salmonellenlebendimpfstoffen für Geflügel zur weiteren Absicherung einer optimalen Impfstoffqualität auf diesem Feld beitragen kann.
Das kontinuierliche und zuverlässige Engagement des PEI auf europäischer Ebene sowohl im Zulassungsbereich als auch in der Chargenprüfung als offizielles Prüflabor wurde von Seiten des BfT als vorbildlich gelobt. So konnten auf Basis qualitativ hochwertiger Testergebnisse mehr als 98 % der geprüften Chargen in der vorgegebenen Zeit für den Markt freigegeben werden. Damit trägt das PEI signifikant zur verlässlichen Versorgung der Märkte mit sicheren und wirksamen Tierimpfstoffen bei.
Zu den weiteren Themen der Veranstaltung gehörten die Anwendung von bestandsspezifischen Impfstoffen, die Aktivitäten der StIKo Vet, der Koordinierungsgruppe für die gegenseitige Anerkennung von Tierarzneimitteln und dezentralisierte Verfahren und die überarbeiteten Anforderungen zur Testung von Impfstoffen auf Fremdagentien.
Aktualisiert: 19.12.2019
