Paul-Ehrlich-Institut

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In­ter­na­tio­na­les Pro­jekt BIS­KIT fo­kus­siert auf Blut­ver­sor­gung in Kri­sen­zei­ten in Süd­afri­ka

Das Paul-Ehrlich-Institut, Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, hat die Koordination des Projekts "Blut-Informationssystem für Krisenintervention und -management (BISKIT)" übernommen. Ziel ist die Entwicklung eines Informationssystems als datengestützte Entscheidungshilfe für südafrikanische Blutspendedienste, um die Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigen und sicheren Blutprodukten im Krisenfall zu gewährleisten. Dabei stellt das Thema Krise im BISKIT-Projekt für die Beteiligten gleich zu Beginn eine doppelte Herausforderung dar: Für die Entwicklung des Informationssystems am Beispiel der Krisenszenarien Epidemie und Dürre werden eine Vielzahl an vor Ort zu erhebenden Daten benötigt. Daneben startet das Projektteam durch die aktuelle SARS-CoV-2-Pandemie selbst direkt in einer weltweit herausfordernden Krisensituation, die es zu bewältigen gilt.

Rote Blutkörperchen / Erythrozyten (Quelle: Liya Graphics/Shutterstock)

In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten Projekt mit einer Laufzeit von 01.04.2020 bis 31.03.2023 steuert das Paul-Ehrlich-Institut sein umfassendes wissenschaftliches und regulatorisches Knowhow zu Arzneimitteln aus Blut bei. Eine partizipative Herangehensweise mit dem Partnerland Südafrika und überregionalen afrikanischen Organisationen soll nachhaltig Krisenmanagement-Strukturen entwickeln, die auch auf andere afrikanische Länder übertragbar sind. Mit dem Projekt führt das Paul-Ehrlich-Institut seine bisherigen internationalen Aktivitäten auf dem afrikanischen Kontinent logisch fort. Im BloodTrain des Global Health Protection Programme (GHPP) analysierte das Paul-Ehrlich-Institut bereits das Krisenmanagement in Bluttransfusionssystemen in afrikanischen Südsahara-Staaten.

Blut und seine Komponenten werden ausschließlich durch Spenden gewonnen und sind in der medizinischen Notfallversorgung unverzichtbar. Jedoch muss sicher sein, dass die Arzneimittel keine Infektionen wie HIV, Hepatitis oder Malaria übertragen. Das ist, wie für viele afrikanische Staaten, auch in Südafrika, eine große Herausforderung. Schon in Normalzeiten kann aufgrund der hohen Prävalenz an HIV-Infektionen der Bedarf kaum gedeckt werden. In Krisenzeiten wie Epidemien oder Dürren sind die Versorgungssysteme überfordert, ein Krisenmanagement für diese Katastrophenfälle gibt es kaum.

Um die Resilienz des südafrikanischen Blutversorgungssystem zu erhöhen, entwickelt das BISKIT-Projekt in Zusammenarbeit mit den südafrikanischen Projektpartnern ein datengestütztes Informationssystem, Krisenmanagementpläne und Trainingskonzepte, die zum nachhaltigen Aufbau von Krisenmanagement-Strukturen in südafrikanischen Blutspendediensten beitragen sollen.

Für das Projekt vernetzt sich das Paul-Ehrlich-Institut mit der südafrikanischen Regulierungsbehörde, den Blutspendediensten vor Ort sowie mit Nichtregierungsorganisationen (NGO) und Universitäten. Zudem kooperiert das Paul-Ehrlich-Institut mit überregionalen Organisationen wie der Africa Society for Blood Transfusion (AfSBT) und der African Union Development Agency – New Partnership for Africa’s Development (AUDA-NEPAD), die an einer Übertragung des Ansatzes in andere afrikanische Länder interessiert sind. Und vielleicht lassen sich daraus auch Lehren für Europa in Zeiten der Pandemie ziehen.

Projektbeteiligte

  • Paul-Ehrlich-Institut, Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, Langen
  • Freie Universität Berlin, AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung
  • Westfälische Wilhelms-Universität Münster, European Research Center for Information Systems (ERCIS)
  • Technische Universität Darmstadt, Fachgebiet Wirtschaftsinformatik | Software & Digital Business
  • eHealth & Information Systems Africa gGmbH, Berlin

Assoziierte Partner

  • South African National Blood Service (Südafrika)
  • Western Cape Blood Service (Südafrika)
  • South African Health Products Regulatory Authority (Südafrika)
  • African Union Development Agency - New Partnership for Africa's Development (Südafrika)
  • Africa Society for Blood Transfusion (Kamerun)

Aktualisiert: 22.06.2020