Paul-Ehrlich-Institut

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CO­VID-19-Impf­stoff Va­x­ze­vria (Astra­Zene­ca) – mög­li­cher Zu­sam­men­hang mit sehr sel­te­nen Fäl­len von un­ge­wöhn­li­chen Blut­ge­rinn­seln in Kom­bi­na­ti­on mit ei­ner er­nied­rig­ten An­zahl von Blut­plätt­chen

COVID-19-Impfstoff (Quelle: Insta_Photos/Shutterstock.com)

Der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (Pharmacovigilance Risk Assessment Committee, PRAC) bei der Europäischen Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA) hat die sehr seltenen Fälle von Thrombosen in Kombination mit einer erniedrigten Anzahl von Blutplättchen (Thrombozytopenie) und in einigen Fällen von schweren Blutungen bei Personen nach Impfung mit Vaxzevria (ehemals COVID-19-Impfstoff AstraZeneca) weiter untersucht und die bisherigen Ergebnisse am 07.04.2021 veröffentlicht. Das Paul-Ehrlich-Institut ist im PRAC vertreten.

Der PRAC ist heute zu dem Schluss gekommen, dass das Vorkommen ungewöhnlicher Blutgerinnsel mit erniedrigter Anzahl von Blutplättchen als sehr seltene Nebenwirkung von Vaxzevria in die Fach- und Gebrauchsinformation aufgenommen werden sollte.

Der PRAC weist weiter darauf hin, dass COVID-19 mit einem Risiko für schwere Verläufe mit Krankenhausaufenthalten und Tod verbunden ist. Die berichtete Kombination von Blutgerinnseln und erniedrigten Blutplättchen ist sehr selten und der Gesamtnutzen des Impfstoffs bei der Vorbeugung von COVID-19 überwiegt die Risiken seiner Nebenwirkungen.

Bei den beobachteten seltenen Thrombosen (mit Thrombozytopenie) gehörten venöse Thrombosen an ungewöhnlichen Stellen wie z. B. große Hirnvenen (Sinusvenenthrombosen), Eingeweidevenen (Splanchnikusvenen) sowie arterielle Thrombosen. Die meisten der bisher berichteten Fälle sind bei Personen unter 60 Jahren innerhalb von zwei Wochen nach Erhalt der ersten Dosis aufgetreten. Bisher gibt es nur begrenzte Erfahrungen mit der zweiten Dosis. Zum jetzigen Zeitpunkt war es nicht möglich, spezifische Risikofaktoren zu identifizieren.

In Deutschland wird der Impfstoff Vaxzevria von AstraZeneca von der Ständigen Impfkommission (STIKO) ausschließlich für Personen ab 60 Jahren empfohlen. Die Empfehlung beruht auf intensiven Analysen der aktuellen Datenlage unter Berücksichtigung der gegenwärtigen pandemischen Lage. Die genannten PRAC-Schlussfolgerungen stehen im Einklang mit der europäischen Zulassung, der derzeitigen Empfehlung der STIKO und der Erkenntnislage des Paul-Ehrlich-Instituts in Deutschland.

Aktualisiert: 15.04.2021