Paul-Ehrlich-Institut

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Zur Bereitstellung und Optimierung unseres Webauftritts möchten wir gerne statistische Informationen vollständig anonymisiert erfassen und analysieren. Dürfen wir hierzu vorübergehend einen Statistik-Cookie setzen?

Sie können Ihre Einwilligung jederzeit in unserer Datenschutzerklärung widerrufen.

OK

125 Jah­re Paul-Ehr­lich-In­sti­tut

Am 01.06.1896 wurde das Paul-Ehrlich-Institut, damals noch unter dem Namen "Institut für Serumforschung und Serumprüfung", in Steglitz bei Berlin gegründet. Heute genießt es als Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel im Geschäftsbereich des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) mit Sitz im hessischen Langen national wie international Anerkennung auf dem Gebiet der Biomedizin. Seit 125 Jahren begleitet es die Entwicklungen innovativer Arzneimittel und trägt mit seiner regulatorischen Expertise und eigenen Forschungsarbeiten wesentlich zur Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit von Impfstoffen und biomedizinischen Arzneimitteln und somit zur Gesundheit der Bevölkerung bei. Auch wenn die Pandemie es nicht erlaubt, diesen wichtigen Termin öffentlich zu begehen, nutzt das Paul-Ehrlich-Institut diesen Anlass, einen Blick auf wichtige Meilensteine seiner Geschichte zu werfen.

Jubiläumsvideo "125 Jahre Paul-Ehrlich-Institut"

Staatliche Arzneimittelkontrollen entwickeln und umsetzen – das war die Aufgabe des 1896 gegründeten Instituts für Serumforschung und Serumprüfung. Damals wurden die für uns heute noch gültigen Kriterien der Prüfung von Arzneimitteln auf Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit entwickelt. Maßgeblich hierfür war zunächst die Entwicklung des Standardmaßes für die Wertbemessung, die sogenannte Immunitätseinheit, durch Paul Ehrlich, den Gründer und ersten Direktor des Instituts. Diese Arbeiten waren entscheidend dafür, dass er 1908 den Nobelpreis für Medizin erhielt. Seine Forschungen brachten wichtige Erkenntnisse: die Seitenkettentheorie, die das grundsätzliche Prinzip der Immunität erklärte, und seine Färbemethoden, mit denen er verschiedene Arten von Blutzellen differenzierte und wodurch die Diagnose zahlreicher Blutkrankheiten ermöglicht wurde – beides wichtige Grundsteine für die heutige Medizin.

Weltweit anerkannt und vernetzt, der Arzneimittel-Innovation in der Biomedizin verpflichtet

Seit 1972 ist das Paul-Ehrlich-Institut eine Bundesbehörde und hat in dieser Funktion zunehmende Zuständigkeiten und Aufgaben im Bereich der Biomedizin übernommen. Seit 1996 ist das Institut zum Beispiel zuständig für Arzneimittel aus Blut und seit 2004 für Gentransfer-Arzneimittel. Heute ist das Paul-Ehrlich-Institut ein weltweit anerkanntes und vernetztes Prüfungs- und Forschungsinstitut. Expertinnen und Experten des Paul-Ehrlich-Instituts sind in Gremien und Arbeitsgruppen internationaler Organisationen aktiv, unter anderem der Weltgesundheitsorganisation (WHO), des Europäischen Direktorats für die Qualität von Arzneimitteln (EDQM) und der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA). Als Bundesoberbehörde übernimmt das Paul-Ehrlich-Institut zudem Aufgaben, die der Vorbereitung und Umsetzung politischer Entscheidungen auf dem komplexen Feld der Biomedizin dienen.

Neben neuartigen Human- und Veterinär-Impfstoffen runden in der Human-Medizin die Arzneimittel für neuartige Therapien, Antikörper, Allergene und Immuntherapeutika sowie In-vitro-Diagnostika für gefährliche menschliche Erreger und Blutprodukte das Portfolio des Instituts ab. Damit ist das Paul-Ehrlich-Institut der Translation und Innovation in der biomedizinischen Therapie verpflichtet.

Systemrelevante Aufgaben während der Pandemie

Wie wichtig die Aufgaben und die internationalen Kooperationen des Paul-Ehrlich-Instituts sind, veranschaulicht die aktuelle Corona-Pandemie. "Wir begleiten Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel gegen COVID-19 von der Entwicklung erster Konzepte bis zur Zulassung und Anwendung. Wir haben frühzeitig mit umfangreichen wissenschaftlichen Beratungen begonnen und konnten so bereits im April 2020 die erste klinische Prüfung eines Impfstoffs gegen COVID-19 genehmigen. Wir bringen unsere Expertise in den verschiedenen EMA-Gremien ein, beraten aktiv die Politik und haben insbesondere die Sicherheit der Impfstoffe fest im Blick. Damit leisten wir einen wichtigen, globalen Beitrag zur Überwindung der Pandemie", erläutert Prof. Dr. Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts. "Durch unsere begleitende Forschung sind wir kompetenter und gesuchter Ansprechpartner, wenn es um die Bewertung innovativer Impfstoffe und biomedizinischer Arzneimittel gegen COVID-19 geht."

Auch nach der Zulassung überwacht das Paul-Ehrlich-Institut die Arzneimittel in seinem Zuständigkeitsbereich fortlaufend. Über ein etabliertes Meldesystem erfasst und bewertet es Verdachtsfälle von unerwünschten Reaktionen, um möglichst schnell sogenannte Risikosignale zu erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können.

Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit der Arzneimittel stehen immer im Fokus des Paul-Ehrlich-Instituts. Das gilt für die etablierten biomedizinischen Arzneimittel genauso wie für neuartige Produkte, wie zum Beispiel Antikörper- und Immuntherapien, RNA- oder Vektorimpfstoffe gegen COVID-19.

Aktualisiert: 01.06.2021