Häufigkeit und Ursachen einer ABO-inkompatiblen Transfusion von Erythrozytenkonzentraten
Ein Drei-Länder-Vergleich zwischen Frankreich, dem Vereinigten Königreich und Deutschland
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat gemeinsam mit dem Französischen Blutinstitut (Établissement français du sang, EFS) und dem Hämovigilanz-Programm des Vereinigten Königreichs (Serious Hazards of Transfusion, SHOT) eine Studie zu ABO-inkompatiblen Transfusionen von Erythrozytenkonzentraten durchgeführt. Ziel dieser Studie war es, die Häufigkeit und die Ursachen von Fehltransfusionen in Frankreich, dem Vereinigten Königreich und Deutschland zwischen 2013 und 2022 zu untersuchen und die Wirksamkeit der bestehenden Sicherheitsmaßnahmen in diesen Ländern zu vergleichen. Die Verhinderung von Fehltransfusionen erfordert eine genaue Spenderinnen- und Spender- sowie Patientinnen- und Patientenidentifizierung. In Frankreich und Deutschland werden eine Identitätsprüfung am Krankenbett und ein ABO-Kompatibilitätstest durchgeführt. Im Vereinigten Königreich erfolgt eine Identitätsprüfung, oft in Form einer Checkliste am Krankenbett, mit oder ohne elektronische Patientinnen- bzw. Patientenidentifizierung.
Quelle: Pijitra Phomkam / Shutterstock
Fehltransfusionen können schwerwiegende und potenziell tödliche Folgen für Patientinnen und Patienten haben, was Hämovigilanzdaten aus verschiedenen Ländern weltweit zeigen. Um Fehltransfusionen zu verhindern, muss eine genaue Identifizierung von Spenderin bzw. Spender sowie Patientin bzw. Patient während des gesamten Transfusionsprozesses durch Sichtkontrollen und/oder eine elektronische Patientinnen- bzw. Patientenidentifizierung gewährleistet werden. Hierzu gehören eine bestätigende Blutgruppenprüfung, zuverlässige und sichere Arbeitsabläufe zwischen Spenderin bzw. Spender und Patient bzw. Patientin, ein elektronischer und/oder serologischer Abgleich der Erythrozyteneinheiten, die Überprüfung der Identität von Patientin bzw. Patient und ABO-Kompatibilitätstests am Krankenbett sowie die Schulung und Ausbildung des medizinischen Personals, das an jedem Schritt des Transfusionsprozesses beteiligt ist.
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