Paul-Ehrlich-Institut

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Zur Bereitstellung und Optimierung unseres Webauftritts möchten wir gerne statistische Informationen vollständig anonymisiert erfassen und analysieren. Dürfen wir hierzu vorübergehend einen Statistik-Cookie setzen?

Sie können Ihre Einwilligung jederzeit in unserer Datenschutzerklärung widerrufen.

OK

ZEPAI bringt Expertise im Bereich der Pandemievorbereitung und Bereitstellung von Impfstoffen im Europäischen Hub für Impfstoffe ein

Der Europäische Hub für Impfstoffe für die Pandemiebereitschaft (European Vaccine Hub for Pandemic Readiness, EVH) ist ein Konsortium, das alle Akteure entlang der gesamten Entwicklungskette von potenziellen Pandemie-Impfstoffen vernetzt, um deren Entwicklung voranzutreiben. Ziel des EVH ist es, in allen Bereichen der Impfstoffentwicklung jederzeit einsatzbereite Kapazitäten aufzubauen, um EU-weit auf zukünftige Pandemien vorbereitet zu sein. Am 22.–23.05.2025 fand im Rektorat der Universität Siena, Italien, das offizielle Kick-off-Meeting mit Vertreterinnen und Vertretern aller am EVH-Projekt beteiligten Institutionen statt. Das Zentrum für Pandemie-Impfstoffe und -Therapeutika (ZEPAI) am Paul-Ehrlich-Institut, Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, ist ein wichtiger Teil des EVH und bringt seine Expertise im Bereich der Pandemievorbereitung und Bereitstellung von Impfstoffen aktiv in das von der EU geförderte Projekt ein.

Symbolbild Medizinisches Netzwerk Quelle: Raker/Shutterstock

Impfstoffe gehören zu den wirksamsten Instrumenten im Kampf gegen die Ausbreitung von Krankheitserregern. Insbesondere in einem Pandemiefall ist es daher wichtig, möglichst schnell sichere und wirksame Impfstoffe zu entwickeln und diese in ausreichend großen Mengen herstellen zu können – dieses Ziel verfolgt das EVH-Projekt auf europäischer Ebene.

Expertise aus deutschen Pandemiebereitschaftsverträgen

Das ZEPAI ist innerhalb des EVH für den Aufbau eines Netzwerks europäischer Produktionsstätten verantwortlich, die darauf vorbereitet sind, Impfstoffe und Antikörper im Krisenfall schnell zu produzieren. Bei dieser wichtigen Aufgabe kann das beim Paul-Ehrlich-Institut angesiedelte ZEPAI auf seine bisherigen Erfahrungen bei der Prüfung und Verwaltung der deutschen Pandemiebereitschaftsverträge und dem Vertrieb von Pandemie-Impfstoffen zurückgreifen und seine Expertise aus Deutschland in dem EU-weiten Konsortium effektiv einbringen.

In pandemiefreier Zeit auf potenzielle Erreger vorbereiten

Eine schnelle Impfstoffproduktion soll durch das sogenannte Prototyp-Impfstoffkonzept ermöglicht werden. Das heißt, innerhalb des EVH werden während der nächsten vier Jahre Impfstoffe gegen mehrere potenziell pandemierelevante Erreger entwickelt. Der Schwerpunkt wird auf einer ausgewählten Gruppe von Krankheitserregern liegen, die für die Europäische Region kritisch für die Pandemievorsorge sind. Dadurch können Herstellungsverfahren für bestimmte Impfstoff-Prototypen im Voraus etabliert und der Technologietransfer zu Großherstellern vorbereitet werden. Das ZEPAI am Paul-Ehrlich-Institut wird die Prozesse rund um die Impfstoffherstellung optimieren. Hierfür plant es Audits und Stresstests durchzuführen, um die Prozesse zu prüfen und die Versorgung mit kritischen Zulieferprodukten zu analysieren. In einer Krisensituation – wie z. B. einer Pandemie – wird das ZEPAI als Anlaufstelle für die Europäische Behörde für die Vorbereitung auf Notfälle im Gesundheitswesen (Health Emergency Preparedness and Response Authority, HERA), das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), EVH-Partner, Großhersteller und andere fungieren und die Produktion von Impfstoffen und Antikörpern an verschiedenen Standorten koordinieren.

European Vaccine Hub – Hintergrund

Das EVH-Konsortium besteht aus führenden europäischen Organisationen aus sieben verschiedenen Ländern, die direkt an der Entwicklung von Impfstoffen beteiligt und in ihren Ländern für die Pandemievorsorge zuständig sind. Das EVH-Projekt wird von der "Sclavo Vaccines Association" koordiniert, einer gemeinnützigen Organisation mit Sitz in Siena, die sich der Förderung der Impfstoffforschung und -entwicklung widmet. Das Projekt wird in den nächsten vier Jahren durch das EU4Health-Programm der Europäischen Union mit einem Beitrag von rund 102 Millionen Euro kofinanziert.

Aktualisiert: 26.06.2025