Pro Tag werden in Deutschland rund 10.000 Erythrozytenkonzentrate benötigt. Diese und viele weitere Arzneimittel aus menschlichem Blut sind heute zur Therapie diverser Erkrankungen und Verletzungen unverzichtbar. Bei der Herstellung ist man dabei auf die Hilfe zahlreicher freiwilliger Spenderinnen und Spender angewiesen. Daher ist es essenziell, die Versorgungslage mit Blut und Blutprodukten in Deutschland zu beobachten, um längerfristig bei sich abzeichnenden Engpässen Maßnahmen zur Förderung der Blut- und Plasmaspende ergreifen zu können. Bereits seit dem Inkrafttreten des Transfusionsgesetzes (TFG) im Jahr 1998 erfasst das Paul-Ehrlich-Institut, Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, kalenderjährlich Daten zur Versorgungslage mit Blut, Blutprodukten und Stammzellzubereitungen zur Wiederherstellung des blutbildenden Systems. Einmal pro Jahr übermitteln die Blut- und Stammzellspendeeinrichtungen sowie die Einrichtungen der Krankenversorgung Daten zur Gewinnung, Herstellung, Anwendung, Ein- und Ausfuhr und zum Verfall. Die Meldungen der Träger der Spendeeinrichtungen, der pharmazeutischen Unternehmer und Einrichtungen der Krankenversorgung erfolgen auf der Grundlage von § 21 Absatz 1 des Transfusionsgesetzes und § 2 Absätze 1-3 der Transfusionsgesetz-Meldeverordnung (TFGMV). Das Paul-Ehrlich-Institut informiert in seinem Bericht über die Versorgungslage von Blut, Blutprodukten und Stammzellzubereitungen in Deutschland für das Jahr 2024.
Quelle: S.Toey/Shutterstock
Im Jahr 2024 wurden in Deutschland insgesamt 6.908.141 Spenden (Vollblut-, Apherese- und Eigenblutspenden) geleistet. Mit einem Anteil von 52 Prozent hatten Vollblutspenden den größten Anteil daran. Diese sind für die Versorgung mit Blutkomponenten essenziell. Die Anzahl der Vollblutspenden blieb seit dem Jahr 2020 relativ konstant bei rund 3,6 Millionen. Den zweitgrößten Anteil an den Blutspenden hatten mit 45 Prozent Plasmapheresespenden zur Gewinnung von Plasma zur Fraktionierung als Ausgangsstoff zur Herstellung von Arzneimitteln, wie Immunglobuline und Faktorkonzentrate. Nach dem deutlichen Anstieg der Plasmapheresespenden zum Jahr 2023 blieb die Anzahl mit 3.154.610 Spenden auch im Jahr 2024 auf diesem hohen Niveau.
Das Paul-Ehrlich-Institut stellt in seinem Bericht zur Blut- und Blutprodukteversorgung 2024 die Herstellung und den Verbrauch von Blutprodukten transparent gegenüber.
Aktualisiert: 08.12.2025
