Dem Paul-Ehrlich-Institut sind aus den vergangenen Tagen Berichte über regionale Engpässe bei saisonalen Grippe-Impfstoffen bekannt. Das Institut steht aufgrund entsprechender Abverkaufsmeldungen der Impfstoffhersteller bereits in engem Austausch mit diesen, um die Situation zu analysieren und ggf. mögliche Maßnahmen zur Sicherstellung der Versorgung auch für den weiteren Verlauf der Saison 2025/26 treffen zu können. Nach aktuellem Kenntnisstand liegen derzeit keine bestätigten Hinweise auf eine flächendeckende Knappheit vor. Das Paul-Ehrlich-Institut informiert die Öffentlichkeit über neue Erkenntnisse und Entwicklungen.
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Das Paul-Ehrlich-Institut nimmt Berichte aus den letzten Tagen über regionale Knappheit von saisonalen Impfstoffen ernst und befindet sich mit den Herstellern der Impfstoffe zur Analyse der Situation und zur Sicherstellung der weiteren Versorgung für die aktuelle Grippesaison in einem engen Austausch.
Aufgrund von im Vergleich zur letzten Saison etwas geringeren Vorbestellungszahlen und daraus resultierend niedrigeren seitens der Impfstoffhersteller für den deutschen Markt eingeplanten Produktionsmengen sind bereits zum aktuellen Zeitpunkt außerordentlich viele Abverkaufsmeldungen der Hersteller beim Paul-Ehrlich-Institut eingegangen.
Dem Paul-Ehrlich-Institut liegen derzeit jedoch keine bestätigten Hinweise auf eine flächendeckende Knappheit vor. Aktuelle Lieferschwierigkeiten in einzelnen Apotheken bedeuten nicht zwingend eine mangelnde Verfügbarkeit von saisonalen Grippe-Impfstoffen in Deutschland per se. Allerdings können sie mit der insgesamt produzierten Menge der saisonalen Grippe-Impfstoffdosen für 2025/2026 zusammenhängen. Ein Abverkauf bedeutet, dass der Hersteller die aufgrund der Vorbestellungen produzierten Impfstoffmengen, inklusive der einkalkulierten Reserve, in den Markt abgegeben hat.
Das Paul-Ehrlich-Institut informiert die Öffentlichkeit fortlaufend über die aktuelle Situation sowie mögliche Maßnahmen.
Der genaue Verlauf einer Grippesaison ist im Vorhinein nicht abzusehen, es existieren jedoch gesetzliche Regelungen, die eine ausreichende Versorgung mit saisonalen Grippe-Impfstoffen sicherstellen sollen:
Seit 2020 erfolgt jeweils zu Jahresbeginn eine Bedarfsermittlung für Grippe-Impfstoffe gemäß § 132e Absatz 2 Sozialgesetzbuch (SGB) V. Dort heißt es:
"Die Kassenärztliche Bundesvereinigung meldet bis zum 15. Januar eines Kalenderjahres den Bedarf an saisonalen Grippeimpfstoffen auf Grundlage der durch die Vertragsärztinnen und Vertragsärzte geplanten Bestellungen an das Paul-Ehrlich-Institut; die für die Wahrnehmung der wirtschaftlichen Interessen gebildete maßgebliche Spitzenorganisation der Apotheker meldet bis zum 15. Januar eines Kalenderjahres den Bedarf an saisonalen Grippeimpfstoffen, die zur Anwendung durch die Apotheken vorgesehen sind, auf Grundlage der durch die Apotheken geplanten Bestellungen an das Paul-Ehrlich-Institut."
Das Paul-Ehrlich-Institut prüft diesen übermittelten Bedarf unter Berücksichtigung einer zusätzlichen Reserve von zehn Prozent und teilt das Ergebnis der Prüfung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), der für die Wahrnehmung der wirtschaftlichen Interessen gebildete maßgebliche Spitzenorganisation der Apotheker und den Inhabern der Zulassungen von saisonalen Grippe-Impfstoffen mit.
Auf Grundlage dieser Daten kalkulieren die Hersteller, welche Mengen sie für Deutschland produzieren und beim Paul-Ehrlich-Institut zur Freigabe einreichen. Mit diesem Vorgehen soll eine ausreichende Versorgung mit saisonalen Grippe-Impfstoffen in Deutschland sichergestellt werden. Üblicherweise produzieren die Hersteller zusätzlich zu den Vorbestellungen eine Sicherheitsmenge.
Die Produktion der saisonalen Grippe-Impfstoffe dauert mindestens vier bis sechs Monate. Sie werden weltweit in abgeschlossenen Produktionskampagnen für jeweils eine Saison hergestellt. Eine Nachproduktion ist daher nicht möglich.
In diesem Jahr hat das Paul-Ehrlich-Institut für ganz Deutschland bislang rund 18,8 Millionen saisonale Grippe-Impfstoffdosen freigegeben.
Aktualisiert: 18.12.2025
