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Infografik – #Impfwissen schützt

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Impfungen haben geringere Risiken als die Infektionskrankheiten, gegen die sie schützen.

Impfungen werden nur empfohlen, wenn geeignete Impfstoffprodukte zugelassen sind. Die Zulassung von Impfstoffprodukten erfolgt nur, wenn ihr Nutzen-Risiko-Verhältnis günstig ist, d. h. der Nutzen gegenüber den Risiken deutlich überwiegt. Infektionskrankheiten bergen mitunter schwere Risiken, wie z. B. Gehirnentzündungen (bei Masern) oder Lähmung (bei Polio). Diese Risiken können durch Impfungen stark verringert werden.

Impfungen schützen vor Infektionskrankheiten, aber nicht zu 100 %.

Impfungen sind nicht zu 100 % wirksam. Manche Impfungen haben eine sehr hohe, andere eine etwas geringere Wirksamkeit. Impfungen senken in jedem Fall das Risiko, sich zu infizieren, schwer zu erkranken und Kontaktpersonen anzustecken. Daher gilt: Impfungen sind wichtig und schützen unsere Gesundheit, die unserer Kinder und unserer Mitmenschen.

Die Risiken und Nebenwirkungen von Impfungen werden weltweit sehr genau überwacht.

Bevor ein Impfstoffprodukt zugelassen wird, prüfen die regulatorischen Expertinnen und Experten alle erhobenen Daten zur Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit und bewerten, ob das Nutzen-Risiko-Verhältnis des Impfstoffprodukts günstig ist.

Auch nach ihrer Zulassung werden die Risiken und Nebenwirkungen aller Impfstoffprodukte weltweit kontinuierlich überwacht. Schwere Nebenwirkungen nach einer Impfung sind selten, aber sie können vorkommen. Daher ist gesetzlich festgelegt, dass zu impfende Personen oder deren Sorgeberechtigte über die möglichen Risiken einer Impfung aufgeklärt werden.

In der Folge einer Impfung können beispielsweise Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schläfrigkeit sowie Schwellungen und Rötungen an der Injektionsstelle auftreten. Diese in der Regel innerhalb von maximal 10 Tagen nach der Impfung abklingenden Impfreaktionen sind Zeichen der erwünschten Reaktion des Immunsystems auf den verabreichten Impfstoff. Aber auch bei geringeren oder gar nicht auftretenden Impfreaktionen sind Impfungen wirksam.

Impfen von Säuglingen und Kleinkindern ist besonders wichtig.

Für Säuglinge und Kleinkinder werden mehrere Impfungen gegen verschiedene Infektionskrankheiten empfohlen; die ersten bereits einige Wochen nach der Geburt. Das ist sinnvoll, denn bestimmte Infektionen können gerade bei Säuglingen und Kleinkindern zu schweren Krankheitsverläufen führen und in manchen Fällen sogar lebensbedrohlich sein. Impfungen zum empfohlenen Impfzeitpunkt schützen Säuglinge und Kleinkinder vor Infektionskrankheiten und möglichen schweren Folgen.

Manche Impfungen müssen wiederholt oder aufgefrischt werden, um den Schutz vor der Infektionskrankheit wieder zu erhöhen oder für eine lange Zeit aufrechtzuerhalten.

Impfstoffe schützen abhängig vom Erreger, gegen den geimpft wird, unterschiedlich gut bzw. lang vor einer Infektion bzw. der Infektionskrankheit. Das Immunsystem merkt sich zwar, was es durch die Impfung gelernt hat und kann so eindringende Erreger schneller als ohne Impfung erkennen und abwehren. Aber mit der Zeit lässt der Schutz bei den meisten Impfungen nach. Damit das Immunsystem schnell genug reagieren kann, braucht es daher bei einigen Impfungen in bestimmten Abständen eine Auffrischung, um im Training zu bleiben.

Impfstoffe können die Infektionskrankheit, gegen die sie schützen sollen, nicht auslösen.

Eine Impfung schult das Immunsystem für die erfolgreiche Bekämpfung der Krankheitserreger. Sie täuscht dem Körper eine Ansteckung mit dem Erreger vor und trainiert durch diese aktive Immunisierung das Immunsystem für den Ernstfall. Lebendimpfstoffe, die noch lebende, aber stark abgeschwächte Erreger enthalten, können in seltenen Fällen Reaktionen auslösen, die der Infektionskrankheit ähneln, gegen die sie schützen sollen. Das gilt vor allem bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Daher sollen diese Personen in der Regel nicht mit Lebendimpfstoffen geimpft werden.

Dass viele Infektionskrankheiten in Deutschland kaum noch vorkommen, ist vor allem auf erfolgreiche Impfprogramme zurückzuführen.

Einige Infektionen, wie die Kinderlähmung (Polio), kommen – dank konsequenter Impfungen – in Deutschland seit vielen Jahren nicht mehr vor oder sind, wie die Diphtherie, selten geworden. Sinkende Impfquoten erhöhen jedoch das Risiko des vermehrten Auftretens oder sogar eines Ausbruchs. Bei uns kaum noch vorkommende Infektionskrankheiten treten in anderen Teilen der Welt nach wie vor auf und können, z. B. durch Reisende wieder nach Deutschland gelangen. Trifft der Erreger dann auf viele Menschen ohne Impfschutz, könnten sich diese Infekte sofort wieder verbreiten. Daher ist es wichtig, dass auch weiterhin präventiv gegen solche Infektionskrankheiten geimpft wird.

Die Qualität aller Impfstoff-Bestandteile wird sehr genau geprüft.

Die Prüfung der Impfstoff-Verträglichkeit ist Teil der klinischen Prüfung vor der Zulassung und wird bei der Zulassung mit bewertet. Bei der staatlichen Chargenprüfung und vor einer Chargenfreigabe überprüft das Paul-Ehrlich-Institut an Proben jeder für den Markt und die Verwendung vorgesehenen Impfstoffcharge wichtige Qualitätsmerkmale (Spezifikationen) unabhängig vom Hersteller.