Infografik – Rolle des Paul-Ehrlich-Instituts bei Impfstoff-Lieferengpässen
Rolle des Paul-Ehrlich-Instituts bei Impfstoff-Lieferengpässen
Ein Lieferengpass besteht, wenn ein Hersteller länger als zwei Wochen nicht ausreichend lieferfähig ist oder bei unerwartet angestiegener Nachfrage dieser durch erhöhte Liefermengen nicht begegnen kann.
Das Paul-Ehrlich-Institut informiert darüber, welche Human-Impfstoffprodukte oder Verpackungsgrößen von Herstellern nicht oder nicht in ausreichender Menge lieferbar sind und wie lange dieser Lieferengpass potenziell bestehen wird.
- Veröffentlichung von Handlungshinweisen und Impfalternativen
- Entgegennahme und Kategorisierung von Lieferengpässen
- Kommunikation mit Herstellern, BMG, RKI, EMA-Geschäftsstelle
3 Lieferengpasskategorien und entsprechende Maßnahmen
Kategorie 1
- Verknappung: einzelne Verpackungsgrößen nicht lieferbar, eine oder mehrere andere Verpackungsgrößen lieferbar
Veröffentlichung der fehlenden bzw. verfügbaren Abverpackungen
Kategorie 2
- Produktlieferengpass betrifft alle Verpackungsgrößen
- Gleichwertiges Alternativimpfstoffprodukt ist verfügbar
Veröffentlichung der gemeldeter Lieferengpässe betroffener Human-Impfstoffprodukte
zusätzlich:
Liste der Alternativ-Impfstoffprodukte
Kategorie 3
- Produktlieferengpass: Alternatives Impfstoffprodukt ist nicht verfügbar
- Versorgungsengpass betrifft ein Impfstoffprodukt und alle gleichwertigen alternativ einsetzbaren Impfstoffprodukte
Veröffentlichung der gemeldeten Lieferengpässe betroffener Human-Impfstoffprodukte
zusätzlich:
Link zu Handlungsempfehlungen von RKI/STIKO: z. B. Priorisierung einer Risikogruppe hinsichtlich einer bestimmten Impfung und Flexibilisierung der Impfintervalle
Versorgungsengpässen durch Umverteilung entgegenwirken
Bei Versorgungsengpässen ermöglicht das Paul-Ehrlich-Institut im Einzelfall den Herstellern, Impfstoffprodukte aus anderen Regionen der EU oder global auf dem deutschen Markt zur Verfügung zu stellen, um den Bedarf zu decken.
Lieferengpässen durch Planung vorbeugen
Für saisonale Influenza-Impfstoffe beispielsweise melden die Kassenärztliche Bundesvereinigung und die für die Wahrnehmung der wirtschaftlichen Interessen gebildete maßgebliche Spitzenorganisation der Apotheker den Bedarf an saisonalen Grippeimpfstoffen dem Paul-Ehrlich-Institut.
Das Paul-Ehrlich-Institut prüft den übermittelten Bedarf durch Vergleich der zu erwartenden Bestellungen von Apotheken und Arztpraxen mit den von den Zulassungsinhabern geplanten Liefermengen saisonaler Grippeimpfstoffe unter Berücksichtigung einer zusätzlichen Reserve von 10 Prozent und Rückmeldung des Mehrbedarfs oder geringeren Bedarfs an die Zulassungsinhaber, die auf dieser Basis ihre Lieferplanung anpassen.