Paul-Ehrlich-Institut

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Tierschutzpreis für Mitarbeiterin des Paul-Ehrlich-Instituts

12 / 1998

Frau Elvira Ebert (27) vom Paul-Ehrlich-Institut in Langen bei Frankfurt wurde der in diesem Jahr erstmals vergebene ALTEX-Preis der Stiftung "Fonds für versuchstierfreie Forschung" (FFVFF) verliehen. Die Übergabe des Preises fand am Montag, dem 21. September 1998, auf dem internationalen Kongreß über "Ersatz- und Ergänzungsmethoden zu Tierversuchen in der biomedizinischen Forschung" in Linz (Österreich) statt. Nach eigenen Angaben vergibt die Stiftung die Auszeichnung für Publikationen in der Zeitschrift ALTEX (Alternativen zu Tierexperimenten), die „ein aktuelles Thema der 3R-Forschung erschöpfend, aber auch für interessierte Laien verständlich darstellen". Die "3R" stehen für "Refine, Reduce, Replace" (Tierversuche verbessern, verringern, ersetzen). Honoriert wird jeweils die im Sinn des wissenschaftlichen Tierschutzes beste Übersichtsarbeit des vergangenen Jahres in ALTEX. Die Auszeichnung ist mit 2000 Schweizer Franken und einer fünfjährigen beitragsfreien Mitgliedschaft in der MEGAT, der Mitteleuropäischen Gesellschaft für Alternativmethoden zu Tierversuchen dotiert.

Die FFVFF hat Elvira Ebert für insgesamt drei Publikationen ausgezeichnet, die sich alle mit Untersuchungen zum Ersatz des selben Tierversuchs bei der Bestimmung der Wirksamkeit von immunologischen Präparaten beschäftigten. Die Diplom-Biologin beschreibt Alternativmethoden zum sogenannten Mäuseneutralisationstest. Dieser Tierversuch ist zur Zeit zur Überprüfung der Wirksamkeit von bestimmten Präparaten zwingend vorgeschrieben. Zu diesen Präparaten zählen beispielsweise Impfstoffe gegen einen bakteriellen Krankheitserreger bei Schafen und Schweinen oder auch Antikörperpräparate gegen Wundstarrkrampf beim Menschen. Die Preisträgerin hat die beschriebenen Methoden entwickelt und auch für die Routinearbeit optimiert und etabliert.

Im bisher vorgeschriebenen Mäuseneutralisationstest sterben jeweils mindestens 50% der eingesetzten Mäuse, allein in Deutschland mehrere tausend pro Jahr. Mit den neuen, serologischen Methoden könnte vollständig auf den Einsatz von Mäusen verzichtet werden. Diese Methoden werden in vitro, also z.B. in einer sogenannten ELISA-Platte, durchgeführt. Hierbei wird die Menge von schützenden Antikörpern quantitativ über eine Farbreaktion ermittelt. Der Verdienst von Elvira Ebert lag zunächst in der Entwicklung und Anpassung der Methoden an spezifische Bedingungen, die durch die Verschiedenheit der Erreger bedingt sind.

Weiterhin mußten die Methoden für den Routinebetrieb optimiert und prävalidiert werden. Bei der (Prä)validierung wird die Zuverlässigkeit eines Verfahrens von unabhängigen, an der Entwicklung nicht beteiligten Laboratorien überprüft. Diese arbeiten dabei nach Anweisungen und mit Materialien, die vom Entwickler, in diesem Fall von der Preisträgerin, erstellt wurden. Die Validierung umfaßt nicht nur die gute Reproduzierbarkeit der Ergebnisse, sondern auch die Möglichkeit, daß die Methode von verschiedensten Laboratorien direkt übernommen werden kann.

Elvira Ebert ist es gelungen, ihre Methoden soweit zu optimieren und zu prävalidieren, daß sie zukünftig als Alternative zum bisherigen Mäuseneutralisationstest eingesetzt werden können.

Pressekontakt:
Paul-Ehrlich-Institut
Pressestelle
Dr. Susanne Stöcker, Dörte Ruhaltinger
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63225 Langen
GERMANY
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Aktualisiert: 28.09.1998