Paul-Ehrlich-Institut

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Preis für AIDS-Forscher des Paul-Ehrlich-Instituts

4 / 1999

Die Deutsche AIDS-Gesellschaft e.V.(DAIG) hat während des 7. Deutschen AIDS Kongresses in Essen unter dem Motto "Wissen schafft Hoffnung", ihren alle zwei Jahre ausgeschriebenen AIDS- Forschungspreis an einen Forscher des Paul-Ehrlich-Instituts verliehen. Priv.-Doz. Dr. med. Albrecht Werner nahm den mit 30.000.- Mark dotierten Preis am Samstag, 5. Juni, auf dem Kongreß in Empfang. Gewürdigt wurde eine Arbeit, in der HIV-Isolate charakterisiert worden waren, die aus Patienten unter retroviraler Therapie stammten. An der Studie waren neben dem Preisträger aus dem Paul-Ehrlich-Institut Nikola Holtkamp, Dr. Ahlert Otteken und Prof. Dr. Reinhard Kurth beteiligt. Die für die Studie wichtige Auswahl der Patienten haben Dr. Veronica Miller und Stefan Findhammer von der AIDS-Studienambulanz des Klinikums der Johann-Wolfgang-Goethe Universität in Frankfurt übernommen.

Ausgangspunkt der Arbeit war die Beobachtung, daß auch die Behandlung mit hoch aktiven antiretroviralen Medikamenten bei unerwartet vielen Patienten "versagt", also nicht oder nur eingeschränkt die Virusvermehrung vermindert. Dabei zeigt sich dann aber häufig, daß trotz des "Therapieversagens" die Zahl der T-Helferzellen – also die Zielzellen des AIDS-Virus - im Blut ansteigt oder zumindest stabil bleibt. Wenn die Krankheit ausbricht, nehmen diese Zellen normalerweise ab. Solche Patienten zeigen dann auch eine klinische Stabilisierung, also eine Verbesserung ihres Gesundheitszustandes, die Krankheitssymptome gehen zurück.

Die Arbeitsgruppe von Dr. Werner konnte nun zeigen, daß der Infektionsweg von Viren, die aus solchen symptomlosen Patienten isoliert wurden, nur über einen bestimmten zellulären Rezeptor abläuft. Viren, die aus Patienten isoliert wurden, bei denen trotz der Behandlung Krankheitssymptome zu beobachten sind, benutzen mehrere Rezeptoren. Weitere Untersuchungen müssen nun zeigen, ob durch diese beobachtete Einschränkung der Infektionsmöglichkeit weniger Zielzellen im Körper infiziert und damit zerstört werden.

Priv.-Doz. Dr. Albrecht Werner (46) ist seit 1992 Leiter des Fachgebietes "Sicherheit gentechnischer Arzneimittel" am Paul-Ehrlich-Institut. Die Charakterisierung des HIV-Infektionsvorganges gehört zu den Hauptforschungsgebieten seiner Arbeitsgruppe. Am Paul-Ehrlich-Institut arbeitet er seit 1985. Im Rahmen eines AIDS-Stipendiums führte er von 1990 bis 1992 am Cancer Research Institut der Universität von Kalifornien unter der Leitung von Prof. Dr. Jay. A. Levy Studien zum Infektionsmechanismus von HIV und dem AIDS-Virus der Afrikanische Grünen Meerkatze (SIVagm) in bestimmten Zielzellen durch. 1996 habilitierte er im Fach "Medizinische Virologie".

Für Rückfragen oder detailliertere Informationen zu der Studie wenden Sie sich bitte an die Pressestelle.

Pressekontakt:
Paul-Ehrlich-Institut
Pressestelle
Dr. Susanne Stöcker, Dörte Ruhaltinger
Paul-Ehrlich-Straße 51-59
63225 Langen
GERMANY
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Telefax: +49 6103 77 1262
E-Mail: Presse@pei.de

Aktualisiert: 11.06.1999