Paul-Ehrlich-Institut

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Leiter des PEI wird Vorsitzender eines wichtigen europäischen Gremiums

1 / 2001

Das Jahr 2001 beginnt für Prof. Johannes Löwer, den Leiter des Paul-Ehrlich-Instituts in Langen, mit neuen und anspruchsvollen Aufgaben. Der wissenschaftliche Ausschuss für Arzneimittel und Medizinprodukte (Scientific Committee for Medicinal Products and Medical Devices, SCMPMD) hat Löwer auf seiner Sitzung am Montag, 4. Dezember 2000, für die nun zweite Berufungsperiode einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. In dieser Funktion ist Löwer zugleich auch Mitglied des Wissenschaftlichen Lenkungsausschusses (Scientific Steering Committee, SSC) der "Generaldirektion Gesundheit und Verbraucherschutz" der Europäischen Kommission. Innerhalb des SSC ist er mit drei weiteren Mitgliedern in der TSE/BSE ad hoc-Arbeitsgruppe vertreten. "Ich empfinde meine neue Funktion als Bestätigung der Arbeit des Paul-Ehrlich-Instituts für die Arzneimittelsicherheit im europäischen Maßstab" sagte Löwer zu seiner Wahl. Insbesondere die aktuellen Entwicklungen bei der Rinderseuche BSE zeigten deutlich, wie wichtig eine kontinuierliche Zusammenarbeit auf europäischer Ebene sei. "Leider haben wir bei BSE auch heute noch mehr offene Fragen, als Antworten. Umso wichtiger ist es, dass die Experten aller Mitgliedsstaaten in ständigem und engen Erfahrungsaustausch dafür arbeiten, eine Gefährdung von Mensch und Tier durch diese Krankheit soweit wie irgend möglich auszuschließen", so Löwer.

Löwer beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren mit BSE und der entsprechenden Krankheit beim Menschen, der Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung (CJK). Seine Forschungsgruppe im Paul-Ehrlich-Institut untersucht unter anderem die Frage, ob die Variante dieser Erkrankung (vCJK) durch Blut übertragen werden kann. Die Experten sind sich heute einig, dass diese Form der CJK sehr wahrscheinlich durch den Verzehr von Nahrungsmitteln entstanden ist, die mit BSE-infiziertem Rindermaterial verunreinigt waren. Es ist für das Blutspendewesen von entscheidender Bedeutung zu klären, ob die Möglichkeit einer Infektion mit vCJK durch Bluttransfusionen oder auch durch Produkte, die aus Blutplasma hergestellt werden, besteht.

Einen Übersichtsartikel von Prof. Löwer zur Frage der Übertragung der Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung durch Blut und andere Gewebe finden Sie auf der PEI-Homepage.

Hintergrundinformationen

Der Wissenschaftliche Ausschuss für Arzneimittel und Medizinprodukte, SCMPMD:

Insgesamt 36 Generaldirektionen unterstützen die Arbeit der Europäischen Kommission. Eine davon ist die Generaldirektion "Gesundheit und Verbraucherschutz", die von neun Ausschüssen mit hochwertige wissenschaftliche Gutachten beraten wird (acht wissenschaftliche Ausschüsse und der Lenkungsausschuss, SSC). Der Wissenschaftliche Ausschuss für Arzneimittel und Medizinprodukte, SCMPMD, beschäftigt sich mit wissenschaftlichen und technischen Fragestellungen im Bereich der human- und veterinärmedizinischen Arzneimittel sowie der Medizinprodukte. Die wissenschaftlichen Ausschüsse können die Europäische Kommission auch auf spezielle oder neu auftretende Probleme aus ihrem Zuständigkeitsbereich aufmerksam machen. Die Arbeit der Ausschüsse hat also unmittelbaren Einfluss auf die politischen Entscheidungen in der Europäischen Union.

Der wissenschaftliche Lenkungsausschuss der Europäischen Kommission, SSC:

1997 hat die Europäische Kommission beschlossen, einen wissenschaftlichen Lenkungsausschuss (Scientific Steering Committee, SSC) für den Bereich Gesundheit und Verbraucherschutz einzurichten. Dieser Lenkungsausschuss koordiniert u.a. die Arbeit der acht wissenschaftlichen Ausschüsse innerhalb der Generaldirektion. Auf Ersuchen der Kommission gibt er wissenschaftliche Gutachten zu Fragen im Zusammenhang mit der Verbrauchergesundheit ab. Der wissenschaftliche Lenkungsausschuss wird insbesondere zu interdisziplinären Fragen gehört, die nicht von einem der acht wissenschaftlichen Ausschüssen abgedeckt werden können.

Ein aktueller und wichtiger Themenkomplex, zu dem der SSC wichtige Stellungnahmen erarbeitet, ist der Bereich der transmissiblen (übertragbaren) spongiformen Enzephalopathien(TSE). Auch dem wissenschaftlichen Lenkungsausschuss steht es frei, die Europäische Kommission auf spezielle neu auftretende Probleme hinzuweisen.

Pressekontakt:
Paul-Ehrlich-Institut
Pressestelle
Dr. Susanne Stöcker, Dörte Ruhaltinger
Paul-Ehrlich-Straße 51-59
63225 Langen
GERMANY
Telefon: +49 6103 77 1030
Telefax: +49 6103 77 1262
E-Mail: Presse@pei.de

Aktualisiert: 08.01.2001