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ALTEX-Preis 2006 (Tierschutzpreis) geht an Forscherin des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI)

4 / 2006

Dr. Marion Krug und weitere Mitarbeiter des Paul-Ehrlich-Instituts in Langen haben den vom ‚Fonds für versuchstierfreie Forschung’ (FFVFF) vergebenen ALTEX-Preis 2006 erhalten. Die Verleihung erfolgte anlässlich des 13. Kongresses der Mitteleuropäischen Gesellschaft für Alternativmethoden zu Tierversuchen (MEGAT) am 03.06.2006 in Linz. Die Auszeichnung ist mit 2000 Schweizer Franken und einer dreijährigen Mitgliedschaft in der MEGAT dotiert.

Der Preis honoriert die im Sinn des wissenschaftlichen Tierschutzes beste Übersichtsarbeit des vergangenen Jahres in der Fachzeitschrift ALTEX (Alternativen zu Tierexperimenten). Der ausgewählte Beitrag "Serologische Testmethoden als Ersatz für Infektionsversuche an Ferkeln zur Wirksamkeitsprüfung von E. coli-Muttertierimpfstoffen" (ALTEX 22 (2), 2005) beschreibt ein alternatives Prüfungsverfahren für die derzeit vorgeschriebenen Impfstoffversuche an Ferkeln. Projektleiter dieses von 1999 bis 2002 vom BMBF finanzierten Forschungsprojektes waren Dr. Klaus Cussler und Dr. Babett Kobe vom Paul-Ehrlich-Institut.

"Frau Krug ist nun bereits zum zweiten Mal für ihre Forschungen auf dem Gebiet der Entwicklung von Alternativen zum Tierversuch ausgezeichnet worden“, freut sich Prof. Johannes Löwer, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts. „Sie ist ein gutes Beispiel dafür, dass wir im Paul-Ehrlich-Institut konsequent und kontinuierlich daran arbeiten, die für die Arzneimittelprüfung bei Mensch und Tier vorgeschriebenen und notwendigen Tierversuche zu überprüfen, nach Möglichkeit zu verbessern und im Optimalfall durch andere Verfahren zu ersetzen."

In der Publikation befasst sich Marion Krug mit Durchfallerkrankungen, die durch bestimmte Stämme des Bakteriums Escherichia coli (E. coli) verursacht werden. Diese stellen ein großes Problem für Ferkelaufzuchtbetriebe dar. Durch eine Impfung der Muttertiere kann der Antikörpergehalt gegen bestimmte, für die Erkrankung maßgebende Erreger in der Muttermilch erhöht werden. Die Übertragung der mütterlichen Abwehrstoffe mit der Milch mildert die Krankheitserscheinungen und reduziert Todesfälle bei den Saugferkeln.

Für die Zulassung solcher Impfstoffe verlangt das Europäische Arzneibuch einen Wirksamkeitsnachweis, der zur Zeit noch durch Infektionsversuche an Jungtieren erbracht werden muss. Marion Krug und Mitarbeiter haben verschiedene Testsysteme, so genannte Enzymimmunoassays, entwickelt, um derartige Versuche an Ferkeln zu ersetzen. Mit diesen Tests lassen sich Antikörper gegen vier entscheidende so genannte Haftantigene im Blut und in der Muttermilch nachweisen. Da die Impfungen und die anschließenden Blutproben bei Sauen nur gering belastende Maßnahmen darstellen, kann diese Alternativmethode einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung (Refinement) des Tierversuchs leisten. Der Infektionsversuch an Ferkeln sollte damit zukünftig entfallen können.

Refinement – Verbesserung ist eine von drei Säulen aus dem so genannten ‚3R-Konzept’ zur Entwicklung von Alternativmethoden zum Tierversuch. Die beiden anderen Säulen bedeuten die Verminderung von Tierzahlen (Reduction) und schließlich den vollständige Ersatz eines Tierversuchs (Replacement).

Pressekontakt:
Paul-Ehrlich-Institut
Pressestelle
Dr. Susanne Stöcker, Dörte Ruhaltinger
Paul-Ehrlich-Straße 51-59
63225 Langen
GERMANY
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Telefax: +49 6103 77 1262
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Aktualisiert: 09.06.2006