Paul-Ehrlich-Institut

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Zur Bereitstellung und Optimierung unseres Webauftritts möchten wir gerne statistische Informationen vollständig anonymisiert erfassen und analysieren. Dürfen wir hierzu vorübergehend einen Statistik-Cookie setzen?

Sie können Ihre Einwilligung jederzeit in unserer Datenschutzerklärung widerrufen.

OK

Sichere Blutprodukte weltweit: Erfolgreiche Zusammenarbeit des Paul-Ehrlich-Instituts mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird fortgeführt

08 / 2017

Bereits seit zwölf Jahren arbeitet das "WHO Kooperationszentrum für die Qualitätssicherung von Blutprodukten und In-vitro-Diagnostika" am Paul-Ehrlich-Institut (PEI) mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zusammen. Nun wurde die Zusammenarbeit erneut für vier weitere Jahre bestätigt. Nach dem "WHO Kooperationszentrum für die Standardisierung und Bewertung von Impfstoffen" wurde in diesem Jahr damit das zweite WHO-Kooperationszentrum am PEI von der WHO bestätigt. "Wir freuen uns, dass unser Engagement in den Bereichen Impfstoffe und Blutprodukte, und damit bei zwei sehr wichtigen Säulen für die Gesundheit weltweit, bestätigt wurde", sagt Prof. Klaus Cichutek, Präsident des PEI. Die neue Laufzeit beginnt am 21. Juli 2017 und gilt für weitere vier Jahre.

Die Aktivitäten der Mitarbeiter des PEI im Rahmen des WHO-Kooperationszentrums für die Qualitätssicherung von Blutprodukten und In-vitro-Diagnostika unter Leitung von Priv.-Doz. Dr. Dorothea Stahl, MBA, Leiterin des Fachgebiets Transfusionsmedizin im PEI, sind vielfältig. Wichtige Projekte der vergangenen vier Jahre waren u.a. die Entwicklung von Referenzmaterialien für den Nachweis von Zika-Virus-RNA, für die Erkennung des Hepatitis-E-Virus (HEV) oder auch von Mykoplasmen (krankheitsverursachende Bakterien). Referenzmaterialien werden benötigt, um Testsysteme zu standardisieren und dadurch nutzbar zu machen. Auch wurde die Sammlung von Bakterienstämmen für die Überprüfung von Nachweismethoden bakterieller Kontaminationen von Blutzellen erweitert.

Im Rahmen der Mitarbeit im "Blood Regulators Network" (BRN) waren PEI-Mitarbeiter zum Beispiel an der Entwicklung von Leitlinien für die Verwendung von Konvaleszentenplasma bei Notfällen wie Ebola- oder Influenzapandemien beteiligt sowie an der Entwicklung eines Guidance-Dokumentes zum Thema Management of Blood and Blood Components as essential medicines. Die PEI-Mitarbeiter waren weiterhin u.a. am sogenannten Achilles-Projekt ("Improving access to safe blood products through local production and technology transfer in blood establishment") der WHO und an der Erstellung von WHO-Richtlinien (Guidelines) im Bereich der Blutproduktsicherheit beteiligt. Ein Arbeitspaket, das bereits gestartet wurde und das in den kommenden Jahren ein weiterer Schwerpunkt der Aktivitäten der PEI-Mitarbeiter werden wird, ist das WHO-Projekt "Regulatory Systems Strenghtening". Im Rahmen ihrer Tätigkeit in dem Kooperationszentrum werden die Mitarbeiter zudem ihre Expertise bei etwaigen gesundheitlichen Krisen internationalen Ausmaßes (public health emergencies of international concern, PHEICs) einbringen.

"Die Mitarbeiter des PEI engagieren sich in unterschiedlichsten Netzwerken national und international und schaffen Strukturen, die die Nutzung von Synergien ermöglichen", sagt Stahl. Sie sieht darin einen der wesentlichen Gründe für die erfolgreiche Arbeit der PEI-Experten in gleich zwei WHO-Kooperationszentren. Darüber hinaus engagiert sich das Paul-Ehrlich-Institut mit einem umfangreichen Arbeitspaket auch zum Thema Verfügbarkeit sicherer und qualitativ hochwertiger Blutprodukte u.a. im Global-Health-Programm des Bundesministeriums für Gesundheit, das die Verbesserung der internationalen Gesundheit zum Ziel hat. "Unsere Expertise in Regulation und Forschung zu biomedizinischen Arzneimitteln synergistisch in unterschiedlichen nationalen und internationalen Kooperationen einzubringen und so die Gesundheitsversorgung nicht nur in Deutschland, sondern weltweit zu verbessern, ist uns ein großes Anliegen"; betont Stahl.

An der Kooperation mit der WHO sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von zwölf Fachgebieten aus den fünf Abteilungen Hämatologie/Transfusionsmedizin, Grundsatzfragen/Koordination, Immunologie, Mikrobiologie und Virologie sowie das Prüflabor für In-vitro-Diagnostika (PEI-IVD) beteiligt.

Weitere Informationen

WHO Kooperationszentren
WHO Biological Reference Materials
Jahresberichte des WHO-Kooperationszentrums

Pressekontakt:
Paul-Ehrlich-Institut
Pressestelle
Dr. Susanne Stöcker, Dr. Corinna Volz-Zang, Brigitte Morgenroth
Paul-Ehrlich-Straße 51-59
63225 Langen
GERMANY
Telefon: +49 6103 77 1030
Telefax: +49 6103 77 1262
E-Mail: Presse@pei.de

Das Paul-Ehrlich-Institut in Langen bei Frankfurt am Main ist als Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel eine Bundesoberbehörde im Geschäfts­bereich des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG). Es erforscht, bewertet und lässt bio­medizinische Human-Arzneimittel und immunologische Tierarzneimittel zu und ist für die Genehmigung klinischer Prüfungen sowie die Pharmakovigilanz – Erfassung und Bewertung möglicher Nebenwirkungen – zuständig.

Die staatliche Chargenprüfung, wissenschaftliche Beratung/Scientific Advice und Inspektionen gehören zu den weiteren Aufgaben des Instituts. Unverzichtbare Basis für die vielseitigen Aufgaben ist die eigene experimentelle Forschung auf dem Gebiet der Biomedizin und der Lebenswissenschaften.

Das Paul-Ehrlich-Institut mit seinen rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nimmt zudem Beratungsfunktionen im nationalen (Bundesregierung, Länder) und inter­nationalen Umfeld (Weltgesundheitsorganisation, Europäische Arzneimittel­behörde, Europäische Kommission, Europarat und andere) wahr.

Aktualisiert: 06.07.2017